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Goliath96

Verfasser: Suche nach diesem Verfasser Richardt, Marcus (Drehbuchautor); Grabowsky, Thomas (Drehbuchautor)
Jahr: 2021
Verlag: Potsdam, filmwerte GmbH
Mediengruppe: eVideo
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Inhalt

Seit zwei Jahren versteckt sich David in seinem Zimmer. Der junge Mann hat den Kontakt zur Welt abgebrochen, seine einzige Verbindung nach außen ist das Internet. Auf die verzweifelten Versuche seiner Mutter Kristin, ein Gespräch durch die geschlossene Tür zu führen, reagiert er nicht. Kristin ist verzweifelt. Als sie aber durch einen Zufall erfährt, dass David sich als „Goliath96“ in einem Drachenbau-Forum im Netz angemeldet hat, sieht sie eine Chance, so den Kontakt zu ihrem Sohn wiederherstellen zu können. Sie meldet sich im Forum an, als „cinderella97“. Und es klappt. Doch je vertrauter die Gespräche der beiden im Netz werden, desto weniger scheint Kristin die Situation unter Kontrolle zu haben. Denn Goliath verliebt sich. Und zwar in Cinderella… Regisseur Marcus Richardt nutzt das Phänomen des „Hikikomori“, das Menschen bezeichnet, die den Kontakt zur Gesellschaft entweder ganz abbrechen oder ihn auf das Nötigste beschränken. Er wählt die Perspektive einer alleinerziehenden Mutter, um sich dem Phänomen auf berührende und menschlich nachvollziehbare Weise zu nähern. Konsequent zeigt daher der Film auch zu Beginn nur sie, ihren Alltag und ihre Welt. Katja Riemann spielt Kristin als nach außen hin gefasst wirkende Frau, die unabhängig ihr Leben lebt, aber von der Verzweiflung, ihren Sohn verloren zu haben, und der Erinnerung an ein früher so enges Verhältnis, fast niedergerungen wird. Wie Kristin sich in eben jener Verzweiflung zu einem solchen Schritt wie dem Angeben einer falschen Identität im Netz hinreißen lässt, ist ein interessanter und starker Twist der Geschichte und bleibt durch das intensive Spiel Riemanns nachvollziehbar. (Aus der FBW Begründung „Prädikat wertvoll“) „Katja Riemann spielt das verzweifelte Muttertier mit großer Hingabe und Kraft, ohne ins Pathos auszuweichen, es ist eine ihrer besten Leistungen vor der Kamera überhaupt. Der junge Nils Rovira-Munoz, der erst nach einer Dreiviertelstunde überhaupt richtig zu sehen ist, hat es aufgrund der extremen Verschlossenheit der Figur im Vergleich dazu deutlich schwerer, meistert die Aufgabe aber souverän. Insgesamt ein eindringliches Außenseiterdrama, das uns die Chancen und Gefahren der Internetkommunikation aufzeigt, die es ja erst ermöglicht, sich physisch aus der Welt zu verabschieden und zugleich digital an ihr teilzuhaben, und ein berührendes Familiendrama, das uns nahebringt, dass Vertrauenspersonen nur mit viel Toleranz, Geduld und Einfühlungsvermögen eine Chance haben, den Betroffenen aus ihrer Selbstisolation herauszuhelfen.“ (Reinhard Kleber, Kinder und Jugend Filmportal)

Rezensionen

Details

Jahr: 2021
Verlag: Potsdam, filmwerte GmbH
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Schlagwörter: Film
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Mediengruppe: eVideo