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Prag, März 92
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Schanelec, Angela (Drehbuchautor)
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Jahr:
2021
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
Mediengruppe:
eVideo
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Straßenszenen aus Prag vom März 1992: Ein Mann kauft eine Rose, eine Frau sitzt im Café, das Autoradio läuft, als es durch die Straßen Prags fährt. Aus den Dokumentarbildern entsteht eine kleine Narration. Angela Schanelec liest an einem Tisch aus Bohumil Hrabals "Die Zauberflöte" vor. Am Ende des Films liest der tschechische Schriftsteller selbst Auszüge aus seinem Prosatext. Der Text drückt die Verwunderung über die veränderte Situation in seinem Land aus.
Der Kurzfilm entstand an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin GmbH (dffb). Angela Schanelec über ihren Film: „PRAG, MÄRZ 1992 ist auch auf 16 Millimeter gedreht. Ich war mit Ferial Simon aus meinem Jahrgang in Prag, wir waren zu zweit. Eine Woche sind wir durch die Stadt gegangen. Sie hatte die ganze Zeit eine Nagra dabei, und ich hatte die 16–mm-Kamera, die Kassetten, den Dunkelsack, ich hatte sogar ein Stativ. Ich war sehr fasziniert von den ganzen Gerätschaften. In dem Zimmer, in dem wir gewohnt haben, habe ich das ganze Equipment gedreht, einfach weil es toll war. Nicht so wie beim Spielen, wo man nur auf den eigenen Körper angewiesen ist. Beim Filmen konnte man Dinge handhaben. Das fand ich beglückend. Der Gedanke, dass es etwas zu lernen gibt!
Der Film ist entstanden aus einem Seminar von Peter Nestler. In dem Film gibt es einen Text, den Bohumil Hrabal aus einem seiner Bücher liest, 'Die Zauberflöte'. Hrabal war total gestresst, er war im Krankenhaus, hatte Kopfschmerzen, er wollte, dass alles ganz schnell geht, was wir dann auch gemacht haben. Und er wollte wissen, ob die Aufnahme wirklich drauf ist, damit wir nicht noch mal auftauchen. Wir haben den Ton zurückgespult, ihm ungefähr die Hälfte vorgespielt und er war zufrieden. Dann sind wir gegangen.
Auf dem Weg zurück habe ich dann eine Straße gefilmt. Der Film besteht ja in erster Linie aus Straßen. Ich habe damals, und bis heute, gerne Straßen und Straßenkreuzungen gedreht. Dabei hatten wir vergessen, dass die Nagra zurückgespult ist und haben die Hälfte des Tons überspielt. Wir merkten das noch dort, und ich habe mich entschieden, nicht noch mal zu Hrabal zu gehen. Für mich war das eine richtige Entscheidung, weil sie einfach mit dem ganzen Prozess zu tun hatte, mit der Situation. Es war meine Aufgabe, dafür eine Lösung zu finden. Ich wollte ihn nicht noch mal bedrängen (...)." (Auszug aus den Gespräch zwischen Angela Schanelec und Michael Baute: „Berliner Schule an der dffb 1984-95. Teil 2. Einige Filme.")
Quelle: DEUTSCHE KINEMATHEK – MUSEUM FÜR FILM UND FERNSEHEN
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2021
Verlag:
Potsdam, filmwerte GmbH
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