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Fidelis Lorentz ist Komponist und verdient sein Brot mit Titelmelodien fr Fernsehfilme. Als er einen Anruf von seiner groáen Liebe J. erh„lt, ahnt er, dass sie sich trennen will, und steigt kurzerhand in den Zug. Sein Ziel: Pyeongyang, denn wenn man gegen die Zeit anrennen will, dann nur gen Osten. W„hrend die verschneiten Weiten Sibiriens an ihm vorbeiziehen, reist er gedanklich in die Vergangenheit: zu seinem Urgroávater, in dessen Fernweh Fidelis sich wiederfindet - ein Tr„umer aus dem Bayerischen Wald, der als Matrose zur See fuhr und sp„ter im Dorfteich ertrank. Zur Groámutter, selbst beim Beten pragmatisch, die nichts von Heiligen hielt und sich immer direkt an die h”chste Instanz wandte. Zu ihrem Mann, Berufssoldat in der Wehrmacht, der den Anblick von Waffen nicht ertrug. Sie alle waren tief von der H„rte des 20. Jahrhunderts gepr„gt, und doch rebellierten sie auf ihre Weise gegen die provinzielle Enge und die Erwartungen an sie, behaupteten ihr eigenes Leben. Nach und nach enthllt sich auch die Gegenwart - und Fidelis' verlorene Liebe zur mysteri”sen J. Angekommen in Nordkorea, einem Land wie eine Filmkulisse, das in einer verherrlichten Vergangenheit feststeckt, muss sich Fidelis endlich der Gegenwart und der Zukunft stellen. Konstantin Ferstl erz„hlt sprachgewaltig, dabei voller Z„rtlichkeit und Witz ber die Liebe, das Scheitern und das widerspenstige Leben der Menschen auf dem Land. Ein virtuoses Familienepos, eine deutsche Mythologie des 20. Jahrhunderts.

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